Montag, 27. Mai 2013

Rizzoli & Isles - Season 3

Nach dem Ende von Season 2 konnte ich keinesfalls eine längere Pause einlegen. Daher musste Staffel 3 sofort angeschlossen werden, und es hat sich gelohnt.

Inhalt:

Staffel 3 setzt exakt dort wo die zweite aufhörte. Jane hat Mauras leiblichen Vater Paddy angeschossen, da dieser auf die Undercovercops gefeuert hatte. Daher war Janes Reaktion zumindest begründet. Nichtsdestotrotz reagiert Maura extrem wütend, obwohl sie nie ein Verhältnis zu Paddy wollte. Familiäre Gefühle, so scheint es. Während der ersten Folge erfährt der Zuschauer dann auch, warum Maura damals adoptiert wurde und bekommt Hinweise darauf, wer ihre leiblich Mutter ist. Diese tritt dann auch ab Folge 5 Throwing Down the Gauntlet immer mal wieder in Erscheinung und Maura lernt, dass sie noch eine Halbschwester hat.
Bei den Rizollis entwickelt sich das Familienleben weiter stürmisch. Angela übernimmt mehr und mehr Verantwortung in der Cafeteria und hat ein Techtelmechtel mit Lieutenant Cavanaugh, Frankie besteht seine Prüfung zum Detective, wird aber nicht ins Morddekanat versetzt, Tommy findet heraus, dass er der Vater vom Kind der Ex-Verlobten seines eigenen Vaters ist und Jane hat immer noch ihre liebe Müh' und Not mit Colonal Casey Jones, der Liebe ihres Lebens. Dieser ist schon länger wieder aus Afghanistan zurück, hat dies Jane aber verschwiegen, da er mit einer schweren Verletzung, welche sich auf seine Fähigkeit zu gehen auswirkt, zurückgekehrt ist. Alles in allem ist das Leben von Rizzoli & Isles also so wunderbar stürmisch und verworren wie in den ersten beiden Staffeln.
Die Folgen und deren Plot pendeln, nach wie vor, zwischen mittelprächtig und gut. Hervorzuheben sind vor allem Folge 2 Dirty Little Secret, in der es darum geht, dass Maura und Jane wieder zueinander finden, Folge 7 Crazy for You, in der es Jane mit einem psychotischen Mann aus ihrer Kindheit zu tun bekommt, Folge 10 Melt My Heart to Stone, die die Geschichte aus Folge 2 ausgreift und mit einem cleveren Twist aufwartet und Folge 15 No More Drama in My Life, welche Jane und Caseys Beziehung neu definiert und in der Frost und Tommy in einem einstürzenden Parkhaus um ihr Leben kämpfen.

Pro:
Nach wie vor gefällt mir vor allem der emotionale Draht zwischen Jane, Maura und dem Rest der Rizzolis. Positiv ist festzuhalten, dass sowohl Frost, als auch Corsack in dieser Staffel eine deutlich umfangreiche Hintergrundgeschichte bekommen. Die beiden haben also auch ein Leben gehabt, bevor sie mit Jane zusammengearbeitet haben. Außerdem werden mit Lydia (Alexandra Holden), Mauras Mutter Hope (Sharon Lawrence) und Casey Jones (Chris Vance) gute Nebencharaktere eingeführt, die sich perfekt in die Storylines einpassen. Vor allem sorgen sie dafür, dass Jane und Maura sich weiterentwickeln, was, meiner Meinung nach, sehr realistisch wirkt. 
Ein weiterer Pluspunkt sind die Fälle dieser Staffel. Auch wenn immer mal wieder einer dabei ist, der qualitativ etwas abfällt, so gibt es keinen der mich gelangweilt hätte. Rizzoli & Isles ist eine der wenigen Serien während denen ich nebenbei nichts anderes machen willen. Das sagt vieles aus!

Negativ:
Leider fehlt ein emotionaler Höhepunkt innerhalb der Staffel. Es gibt innerhalb der einzelnen Folgen viele kleinere Aha-Momente, aber große Überraschungen bleiben leider aus. 
Des Weiteren werden die Geschichten um Gaststars nicht zu Ende erzählt. Was passiert mit Schwester Callahan (Jenny O'Hara)? Sie verschwindet und wird nicht wieder erwähnt. Außerdem wird das Liebesgeständnis von Doctor Pike (Ed Begley Jr.) nie mehr aufgegriffen. Das hätte man für den ein oder anderen süffisanten Moment benutzen können. Schade!

Fazit:
Insgesamt überzeugt Staffel 3 von Rizzoli & Isles im Großen und Ganzen. Die wenigen negativen Aspekte fallen nicht weiter auf, die neuen Charaktere passen sich wunderbar ein und das Staffelfinale macht trotz des nicht vorhandenen Cliffhanger Lust auf die nächste Staffel!
8/10

Freitag, 24. Mai 2013

House of Lies - Season 1

"My name is Marty Kaan and I'm a management consultant!"

Es hat lange gedauert, bis ich mich an House of Lies getraut habe. Nicht weil ich befürchtet habe, dass es nicht gut sei, sondern weil Kristen Bell für mich immer Veronica Mars sein wird, und ich mir die Illusion nicht zerstören wollte. Nachdem ich die erste Staffel jetzt aber durch habe, muss ich sagen, dass mir House of Lies wirklich Spaß macht. Allerdings nicht aufgrund der tollen Geschichten die die Serie zu erzählen hat - gerade der procedural Anteil ist teilweise extrem langweilig - sondern weil ich sehr schnell eine emotionale Bindung zu Marty (Don Cheadle), Jeannie (Kristen Bell) und Doug aufbauen konnte. (Clyde geht mir da eher am Allerwertesten vorbei.)

Worum geht es eigetlich: Marty Kaan ist der genialste management consultant der USA. Zusammen mit seinem Team, bestehend aus Jeannie, Doug und Clyde, reist er jede Woche durch das Land, um neue Kunden zu aquirieren und ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Nebenbei hat er eine äußerst ungesunde "angry sex relationship" mit seiner Exfrau (Dawn Olivieri), vögelt sich durch Frauenwelt jeder Stadt in der er arbeitet, und versucht nebenbei seinen Sohn - welcher offensichtlich schwul ist/wird - zu unterstützen und zu erziehen. Dabei hat er glücklicherweise die Hilfe seines Vaters.
Dummerweise verscherzt es sich Marty schon in Folge 1 mit einem neuen Klienten, der, wie sich bald herausstellt, dafür sorgen wird, dass die Firma für die Marty arbeitet, übernommen und eingegliedert werden soll. Dumm gelaufen!

Das denkt man sich während der ersten 12 Folgen mehrfach. Nicht nur bei Marty, sondern auch bei Jeannie, und vor allem bei Doug und Clyde. Keiner der vier ist in der Lage ein geordnetes Leben zu führen. Jeannie versucht Arbeit und Privatleben voreinander zu verstecken, Doug ist sozial inkompetent und hat überhaupt keine Chance bei Frauen und Clyde ist einfach nur ein Widerling, der sich für den Größten hält. 

Da House of Lies auf Showtime läuft wird hier gesoffen, gekifft, eingeworfen und gehurt, dass es eine wahre Freude ist. Ob diese Lebensweise in irgendeiner Form realistisch ist - wird sie für einige wenige sicher sein - sei mal dahin gestellt, aber es ist einfach herrlich unterhaltsam und extrem überzeugend gespielt. Die Schauspielerleistung ist auch der größte Pluspunkt der Serie. Don Cheadle spielt Marty auf der einen Seite als ekelhafte Kapitalistensau, zeigt aber auf der anderen Seite auch, dass gerade solche Menschen eigentlich kaputt und schwach sind. Gleiches gilt für Kristen Bell, die zudem auch nach wie vor verflucht attraktiv ist. (Damn you, Dax Shepard!) Auch die Nebenrollen sind sehr gut besetzt - hier seien vor allem Megalyn Echikunwoke und Greg Germann erwähnt - und überzeugen durch die Bank.

Erzählerisch reißt House of Lies keine Bäume aus. Alles hat man irgendwo schonmal gesehen, und zum Teil auch schon besser. Trotzdem hat die Serie ihren Reiz, da man die Charaktere sowohl abstoßend, als auch bedauernswert finden kann, ohne Parallelen zu sich selbst ziehen zu müssen. Das ist auch mal was Schönes.

Mir hat die erste Staffel jedenfalls Spaß gemacht, vor allem, da sich procedural und serial in etwa die Waage geben. 

8/10

Wilfred - Season 2

Mit gut zwei Wochen Abstand betrachtet muss ich festhalten, dass mir die zweite Staffel von Wilfred deutlich weniger im Gedächtnis geblieben ist als die erste. Während ich in Season 1 in jeder Folge ein "What-the-fuck"-Gefühl hatte, stellte sich schon in der ersten Folge so ein bisschen das Gefühl ein, alles schonmal gesehen zu haben. Dies hat sich dann leider im Verlauf der 13 Folgen umfassenden Staffel fortgesetzt, was extrem schade ist, da mir das Grundprinzip immer noch sehr gut gefällt.

Insgesamt gab es in Staffel 2 auch zu wenige Folgen, welche in irgendeiner Form qualitativ auffällig gewesen wäre. Einzig 2x11 Questions stellt eine Ausnahme dar, denn Ryans Drogentrip ist visuell und narrativ extrem gut umgesetzt und bleibt einem im Gedächtnis. 

Bezüglich des Cast fällt auf, dass man immer wieder krampfhaft versucht hat, neue Charaktere einzuführen. Allerdings funktioniert weder Ryans ehemaliger bester Freund James, noch der Auftritt von Ryans neuen Kollegen wirklich gut. Keiner ist richtig symphatisch, weshalb wohl auch keiner wirklich in die Serie integriert wird. Die einzige Ausnahme macht Allison Macks Charakter Amanda, die, wie schon in Smallville, extrem süß und charismatisch wirkt. Schade, dass man sie in Staffel 3 wohl nicht mehr zu Gesicht bekommt - um das Ganze so spoilerfrei wie möglich zu gestalten.

Was also hat die zweite Staffel zu bieten??? Ich würde dies so beantworten wollen:
Wer Staffel 1 gut fand' und/oder ein Fan von Elijah Wood (der hier wirklich gut spielt) oder Fiona Gubelmann ist, der wird auch mit der zweiten Staffel seinen Spaß haben. Allerdings ist der Lack etwas ab und die Neuerungen halten sich narrativ arg in Grenzen. Es ist einfach mehr vom Gleichen, wenngleich man sich lieber etwas Neues gewünscht hätte.
Ich hoffe, dass Staffel 3 wieder mehr in peto hat!

6/10

Donnerstag, 23. Mai 2013

Rizzoli & Isles - 2x11, 2x12, 2x13, 2x14 & 2x15 - Can I Get a Witness?; He Ain't Heavy, He's My Brother; Seventeen Ain't so Sweet; Don't Stop Dancing, Girl & Burning Down the House

Der zweite Teil der Staffel bietet wenige Höhepunkte, aber auch keine wirklichen Schwachstellen. Ein toter Aktivist, ein fehlgeschlagener Banküberfall, Janes High School Reunion, eine tote Tänzerinnenmutter und das erneute Auftauchen von Mauras leiblichem Vater Paddy Doyle bieten durchgängig gute Unterhaltung, ohne dabei wirklich positiv aufzufallen. Daher gibt es auch nur noch ein Gesamtfazit und keine Einzelreviews.

Positiv ist die Darstellung der zusammenwachsenden Rizzolifamilie, die Maura immer mehr zu einer Tochter werden lassen. Vor allem als ihre Adoptivmutter auftaucht und Angela und Jane merken, dass Mauras Verhältnis zu ihrer Mutter deutlich kühler ist, als das ihre.
Das Auftauchen von Paddy Doyle wirft Mauras Leben aus der Bahn, vor allem weil sie dadurch immer wieder daran erinnert wird, dass ihr leiblicher Vater der Kopf der Bostoner Unterwelt ist.
Schön ist auch, dass sowohl Tommy, als auch Frankie immer größere Rollen bekommen; Angelas Part war ja seit Beginn der Staffel mehr und mehr ausgebaut worden.

Leider fehlen, abgesehen von den letzten 15 Minuten des Staffelfinales, ein wenig die Höhepunkte. Keine außergewöhnlichen Fälle und keine herausstechenden Charaktere. Hier hat man - auch was die Zuschauerzahlen angeht - etwas abgebaut. Schade!

Trotzdem war der Cliffhanger so gut, dass ich sofort mit Staffel 3 weitermachen musste. Dies lenkt aber nur bedingt vom mittelmäßigen Niveau der letzten 5 Folgen ab. 

7/10

Rizzoli & Isles - 2x10 - Remember Me

Das Midseasonfinale der zweiten Staffel wartet mit einer spannenden Folge und einigen Twists auf, welche die Folge zur beste der Staffel machen.

Janes Geburtstag, eigentlich ein freudiges Ereignis, rückt näher, und Maura und Angela planen eine Überraschungsparty. Jane begegnet der Idee sehr reserviert, da sie keine Aufmerksamkeit möchte.
Da kommt es ganz gelegen, dass ein Mord in einem Gefängnis untersucht werden muss. Schell stellt sich aber heraus, dass Janes persönliche Nemesis, der Serienkiller Hoyt, ebenfalls in diesem Gefängnis ist und wegen einer tödlichen Krebserkrankung behandelt wird. Natürlich gibt Hoyt an Informationen zum Mord zu haben, um näher an Jane zu kommen, die er schon in Staffel 1 fast umgebracht hätte. Im Laufe der Folge findet Jane nicht nur die Leichen einer seit Jahren vermissten Familie, sondern muss auch feststellen, dass Hoyt dem Tod doch nicht so nahe ist wie es den Anschein hat...

Diese Highlightfolge der zweiten Staffel bietet dem Zuschauer wirklich Vieles:
Die Geschichte um Hoyt, den Mord des Gefängnisinsassen und die Suche nach der vierköpfigen Familie hat einige wirklich gelungene Überraschungen zu bieten. Es ist zwar eigentlich sonnenklar, dass Hoyt versuchen wird Jane doch noch zu töten, allerdings wird dies so clever eingefädelt, dass ich wirklich überrascht/geschockt war.

Daneben wird das fragile Seelenleben von Jane nochmals tiefer beleuchtet. Dass sie den Angriff und die Folter von Hoyt niemals verkraftet hat, wird sehr schnell deutlich, ebenso wie die Tatsache, dass allein sein Anblick ihre toughe Fassade ganz schnell bröckeln lässt. 
Zusätzlich intensiviert die gemeinsame Erfahrung die Beziehung von Maura und Jane, was für einen erneuten Schub an Realität in der Darstellung ihrer Freundschaft sorgt. 

9/10

Mittwoch, 8. Mai 2013

Rizzoli & Isles - 2x06, 2x07, 2x08, 2x09 - Rebel Without a Pause, Bloodlines, My Own Worst Enemy, Gone Daddy Gone

Da keine dieser vier Folgen wirklich außergewöhnlich war, gibt es hierzu nur ein kurzes Gesamtupdate:

Die Staffel entwickelt sich einigermaßen langsam weiter. Angela hat die Kantine mittlerweile in fester Hand, Frankie arbeitet weiter auf seine Prüfung zum Detective hin, Maura hat die ein oder andere Wendung in ihrem Privatleben zu ertragen (die Liebe ihres Lebens stellt sich als international gesuchter Drogendieb heraus und ihr leiblicher Vater, der "Don" des Bostoner Untergrund, taucht erneut auf und sorgt für Unruhe) und Jane ist einfach nur Jane: schroff, dominant, sarkastisch und unheimlich liebenswert. 

Die Folgen kurz in der Zusammenfassung:

Rebel Without a Pause: Bei der Nachstellung des Bürgerkrieges wird ein Mann erschossen. Der Fall an sich ist recht belanglos. Einzig der Auftritt von Mauras kaltherziger Mutter bleibt im Gedächtnis.
6/10

Bloodlines: Eine moderne Hexe wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt und auch der Rest ihres Zirkels schwebt sehr schnell in Lebensgefahr. Diese Folge hätte so viel mehr sein können. Übernatürliche Phänomene oder dunkle Gestalten. Im Endeffekt ist es dann doch "nur" eine schizophrene Störung, die für die Morde verantwortlich ist. Schade, schade!
6/10

My Own Worst Enemy: Vater und Sohn werden des Nachts angegriffen und nur der Filius überlebt das Attentat. Aber wer steckt dahinter und um was geht es wirklich? Der Twist der Folge ist nicht wirklich spektakulär und recht vorhersehbar. Allerdings reißt die Geschichte um Mauras große Liebe die Folge aus dem Mittelmaß. Endlich wird auch Doctor Isles mal mehr beleuchtet. Vor allem die emotionale Komponente wächst in dieser Folge. 
7/10

Gone Daddy Gone: Wieder geht es um Maura. Eine junge Dockarbeiterin wird tot aufgefunden und Mauras Mob-Vater taucht angeschossen bei ihr zu Hause auf. Die Dramatik dieser Folge besteht vor allem in der Verzahnung der Familien Rizzoli und Isles. Während Angela immer mehr zu Mauras Ersatzmutter wird, hat man das Gefühl, dass sich zwischen Maura und Tommy etwas anbahnt. Allerdings geht es nicht über ein intensives Schachspiel hinaus. Routiniert und unterhaltsam geht es auf das Sommerfinale zu. 
7/10

Donnerstag, 2. Mai 2013

Rizzoli & Isles - 2x04 - Brown Eyed Girl + 2x05 - Don't Hate the Player

Sowohl in Brown Eyed Girl als auch in Don't Hate the Player stehen Rizzoli und ihre Familie bzw. Freunde im Vordergrund der Rahmenhandlung. Während man in Folge 4 die Familie eines Kollegen kennelernt, tritt in Folge 5 der so oft erwähnte, kriminelle Bruder Tommy auf. 

Damit sind die Gemeinsamkeiten der Folgen aber auch schon abgedeckt, denn beide unterscheiden sich - vor allem qualitativ - recht stark. Brown Eyed Girl erzählt die Geschichte einer Kindesentführung und baut dabei Janes emotionale Entwicklung weiter aus. Da es sich bei der entführten um die Tochter eines ehemaligen Partners handelt, ist diese Entwicklung auch äußerst glaubwürdig und Angie Harmon schauspilerische Ausstrahlung tut ihr Übriges dazu. Insgesamt gibt es an der vierten Folge wenig zu mäkeln. Die Erzählgeschwindigkeit passt, die Gastdarsteller (u.a. Annie Wersching) passen sich gut in das Feeling der Serie ein und auch die Rolle von Angela Rizzoli in der Cafeteria wird wunderbar aufgegriffen. Allein die Tatsache, dass insgesamt keine wirklich herrausragenden Höhepunkte zu erkennen sind verhindert eine noch bessere Wertung.

8/10

Dagegen fällt Don't Hate the Player schon recht deutlich ab. Der Mord an einem Baseballcoach ruft Maura und Jane auf den Plan. Es ist unklar wieso das Opfer gegen 6 Uhr überhaupt in der Spielerdusche war, aber alles wirkt sehr merkwürdig. Das ist auch das richtige Wort für den Plot des Falles dieser Folge. Langeweile und keine Überraschungen sind nicht wirklich das, was ich von den vorherigen Folgen gewohnt war. Teilweise war ich so unbeeindruckt, dass ich nebenher im Internet gesurft habe. Das ist immer ein ganz schlechtes Zeichen. Einzig zwei Dinge machen die Folge bemerkenswert:

1. Der Auftritt von Rizzolis Bruder Tommy, der frisch aus dem Knast kommt und sich bei Maura einnistet. Natürlich wird er sofort verantwortlich gemacht, als Mauras Schmuck und ihr Fernseher verschwinden. Sehr gut gefällt mir die Tatsache, dass er das Temperament seiner großen Schwester zu haben scheint. Während Frankie eher der ruhigere Typ ist, kann Tommy die aufbrausende Art von Jane noch toppen.

2 Jane Rizzoli in einem Designerkleid. Darauf habe ich seit der allerersten Folge gewartet und es hat sich gelohnt. Den Kleidertausch zwischen Jane und Maura hätte ich zwar auch gerne gesehen, aber Jane im Fummel hatte schon was. :D

Ansonsten gibt die Folge aber nichts großartig her, was sie zur bisher schlechtesten der Staffel macht. 

6/10

Mittwoch, 1. Mai 2013

Wilfred - 2x01 - Progress

Die erste Staffel von Wilfred war wie ein surrealer Drogentrip. Der erfolglose Endzwanziger Ryan (Elijah Wood) will seinem tristen Leben ein Ende setzen und versucht sich mit einem Tablettencocktail umzubringen. Als dies nicht klappt und es an der Tür klopft, steht seine hübsche Nachbarin Jenna (Fiona Gubelmann) vor der Tür und bittet Ryan auf ihren Hund Wilfred aufzupassen. Ryan, der schon lange ein Auge auf die süße Blondine geworfen hat, willigt ein und lässt Wilfred im Garten. Als er in sein Wohnzimmer kommt sitzt der Hund auf dem Sofa und beginnt sich mit Ryan zu unterhalten. Ryan weiß nicht ob Wilfred (Jason Gann) eine drogenbasierte Halluzination oder ein realer, sprechender Hund ist. Er freundet sich mit dem "Vierbeiner" an und die beiden verbringen die Tage damit, in Ryans Keller zu kiffen und die Nachbarschaft zu verwüsten. Wilfred ist für ein ungewohntes Chaos in Ryans Leben verantwortlich, allerdings merkt dieser, dass sein Leben doch lebenswert ist. 

Staffel 2 setzt einige Wochen nach Staffel 1, an deren Ende Wilfred sich vor ein Auto wirft, damit Ryan mit Jenna anbandeln kann, an. Allerdings wähnt man sich zu Beginn der ersten Folge in einem Albtraum von Ryan, der in einem fensterlosen Raum an einem Meeting teilnimmt, von dem er aber nichts mitbekommt, da alle Anwesenden scheinbar geisteskrank sind. Als Ryan aufwacht findet er sich in einem Sanatorium wieder und wird von Dr. Eddy (Robin Williams) zu seinem Traum befragt. Dr. Eddy verküdet Ryan, dass Jenna und Wilfred zu Besuch kommen um zu sehen, ob Ryans Geisteszustand sich verbessert hat. Als Jenna dann aber mit dem verletzten Wilfred auftaucht, hat sich nichts verändert. Ryan sieht immer noch einen rauchenden Mann im Hundekostüm.
Während der gesamten Episode ist man sich nie sicher, was Realität und was Einbildung ist. Ryan selbst merkt erst in den letzten 3 Minuten von Progress was wirklich Sache ist, um dann in seinen Alltag zurückzukehren und so zu tun, als wäre alles die ganze Zeit perfekt gewesen.

Der Auftakt in Staffel 2 von Wilfred ist ein gemischter. Zum einen ist es super Ryan, Jenna und Wilfred wieder zu sehen und auch die Gaststars (Robin Williams, Allison Mack, Steven Weber) passen wunderbar in die absurde Welt der FX-Serie. Diese Absurdität ist auch das was die Serie ausmacht. Wo sonst hat man einen sprechenden Hund, der ständig kifft und eine Liebesbeziehung mit einem riesigen Stoffteddy führt??? Die Tatsache, dass man fast in der gesamten Folge nicht zwischen Realität und Halluzination unterscheiden kann führt zu einigen vollkommen abstrusten Situationen. Der Moment in dem Ryan realisiert, dass Dr. Eddy eigentlich Robin Williams ist und psychologische Experimente an ihm durchführen will ist so realitätsfern, dass es eine wahre Freude ist. 

Leider fehlt der ersten Folge der zweiten Staffel etwas der Humor. Abgesehen von der generellen Absurdität gibt es deutlich weniger zu lachen als noch zum Ende von Staffel 1, was sehr schade ist. Dies liegt vor allem daran, dass Ryan und Wilfred verhältnismäßig selten zusammen auf dem Bildschirm erscheinen und daher die kranken Einfälle Wilfreds nur kurzzeitig eine Rolle spielen. Dennoch macht Progress Lust auf mehr und ist aufgrund der Idee zu empfehlen.

7/10

Sullivan and Son - Season 1

Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich bei Comedyserien eher auf Networks als auf Kablsender setze. Es mag an Chuck Lorre liegen, aber meine Niveaugrenze ist ohnehin recht flexibel und clevere Comedies gibt es ja ohnehin nur vereinzelt. Nun habe ich jedoch die Comedyserien der letzten Season alle durch, und da es mir widerstrebt Serien im Wochenabstand zu gucken bin ich mittlerweile bei den Comedies der Kabelsender angelangt. Unter diesen Sendern mausert sich TBS ja mittlerweile zum Comedyspezialisten. Men at Work soll ja ganz ok sein und das sie Cougar Town übernommen und jetzt sogar verlängert haben finde ich super.

Sullivan and Son bietet von der Grundidee eigentlich nichts Neues. Der "verlorene" Sohn kehrt aus irgendeinem beliebigen Grund zurück in das Geschäft der Eltern und muss feststellen, dass diese den Familienbetrieb aufgeben wollen. Hier ist es so, dass Steve - ein erfolgreicher Anwalt aus New York - zu seinem irischen Vater und seiner koreanischen Muter nach Pittsburgh zurückkehrt, um zu erfahren, dass sie die Bar, welche seit Jahrzehnten im Familienbesitz ist, verkaufen wollen. Kurzerhand entschließt Steve sich, gegen den Willen seiner oberflächlichen und arroganten Verlobten, die Bar zu kaufen und auf Karriere und Beziehung zu verzichten.

Die Geschichten die Sullivan and Son erzählt sind alle durchweg bekannt und daher wenig überraschend. Steve merkt, dass er noch immer Gefühle für seine alte Highschoolliebe Melanie (Valerie Azlynn) hat, aber die beiden finden nicht zusammen. Die Mutter-Tocher Differenzen zwischen Ok Cha und Steves Schwester Susan sind ebenfalls aus vielen anderen Comedies bekannt und der Steves irisches Vater, der unter der Fuchtel seiner herrischen Frau steht, ist auch keine Offenbarung des Charakterdesigns. 
Selbiges gilt für die Stammgäste der Bar. Da gibt es den alten Rassisten Hank (Brian Doyle-Murray), die junggebliebende Bardirne Carol (Christine Ebersole), die nicht wahr haben will, dass ihre besten Zeiten vorbei sind, den geschiedenen Loserdad Mike, sowie Steves alte Flamme Melanie und seine alten Schulfreunde Roy, Ahmed und Doug, der gleichzeitig auch der Quotentrottel der Serie ist.

Wenig Neues also bei den Charakteren und auch die Geschichten sind wenig inspiriert. Da gibt es den Geburtstag der Bar, an dem sich herausstellt, dass Steves Großvater die Bar von Melanies Großvater beim Poker gewonnen hat; die Ich-weiß-nicht-wer-mein-Dad-ist-Folge, in der Hank und Doug so viele Gemeinsamkeiten finden, dass es schlußendlich enttäuschend ist, dass die beiden nicht Vater und Sohn sind; eine Folge in der Melanie verklagt wird, weil sie einen perversen Nachbar anzeigt, der ihre Unterwäsche klaut, sich aber als Gutmensch mit fetisch herausstellt; und zu guter Letzt die obligatorische Folge in der Steve und seine Buddies von Gigolo Ryan (Chris D'Elia) lernen wollen wie sie besser bei Frauen ankommen, nur um festzustellen, dass Ryan eigentlich auf der Suche nach echten Männerfreundschaften ist, sich dabei aber verhält wie eine klammernde Freundin.

Warum habe ich die erste Staffel ganz geschaut und das auch noch ganz gerne, wenn es keinerlei innovativen Ideen gibt?
Ganz einfach: Sullivan and Son ist gute Massenware, die es weiß mit alten Ideen recht gut zu unterhalten. Die Charaktere, so altbacken und bekannt sie auch sein mögen, sind symphatisch und immer mal für einen Spruch gut. Hier fallen vor allem Hank und Doug besonders auf, da ihre Rollen sehr gut gecastet worden sind. Auch Steves Mutter, die hartherzige Koreanerin, die keine gutes Haar an ihrem Sohn und noch weniger an ihrer Tochter lässt, kann mit dem ihr eigenen rustikalen Charme immer wieder für einen Lacher sorgen. Hinzu kommt Melanie, die nicht nur sehr süß geschrieben und hübsch anzuschauen ist, sondern auch eine abwechslungsreiche Persönlichkeit hat. Nur Steve selbst - gespielt von Serienerfinder Steve Byrne - fällt etwas ab, was damit zusammenhängt, dass Byrne kein besonders guter Schauspieler ist. Hier wäre eine andere Besetzung sicherlich besser gewesen. Leider bleibt es den Charakteren verwehrt sich zu entwickeln. Keiner macht in irgendeiner Hinsicht eine Wandlung durch. Das ist extrem schade, aber auch nicht wirklich überraschend.

Ich fühle mich aber einfach wohl, wenn ich mir die (eigentlich banalen) Geschichten rund um die kleine, urige Bar in Pittsburgh anschaue. Es passiert nie wirklich viel, aber die 20 Minuten vergehen recht schnell und ich habe nicht das Gefühl mich in irgendeiner Form gelangweilt zu haben.

6/10

Rizzoli & Isles - 2x03 - Sailor Man

Barry Frost hat ein Problem mit seinem Vater. Frankie Rizzoli wird von seiner Schwester nicht ernst genommen. Angela Rizzoli hat kein funktionierendes Leben. Maura ist auf bedeutungslosen Sex aus und Jane zeigt eine (fast) unerwartet emotionale Seite. 

Nach Folge 2 dachte ich ja, dass der Proceduralanteil bei Rizzoli & Isles stark ansteigt und die Charaktere weniger wichtig werden. In Sailor Man geht die Entwicklung aber in die entgegengesetzte Richtung. Aber kommen wir zuerst einmal zur Story.

Es ist Fleet Week und die Stadt ist voller Matrosen auf Landgang. In einer der vielen Bostoner Bars wird ausgelassen gesoffen, gefeiert und "gehurt". Der Spaß hört allerdings auf, als eine junge Frau hinter einer Bar brutal vergewaltigt und ermordet wird. Jane und Maura, die gerade mit Angela in der Werkstatt und heftig von Giovanni, dem Mechaniker, angegraben werden, werden zum Tatort gerufen und kommen zu dem Schluß, dass der Täter ein Navy-Matrose sein muss. 

Die Ermittlungen sind dieses Mal weniger verhörlastig und es entwickelt sich eine kleine Menschenjagd, was der Abwechslung innerhalb der Serie gut tut. Natürlich ist das Täterbild keine erzählerische Offenbarung, allerdings bedient man sich nicht der Konventionen die man bei einem vergewaltigendem Serienmörder erwarten könnte.

Die Stärke der Folge liegt ganz klar in der Weiterentwicklung des Hauptcast. Det. Frost, dessen Vater Admiral bei der Navy ist, erscheint in dieser Folge dreidimensionaler als sonst.
Gleiches gilt auch für Maura, deren Privatleben, so verwerflich die Sehnsucht nach einer rein köperlichen Beziehung auch sein mag, endlich wieder beleuchtet wird. Sie wird als Girlie dargestellt, das einerseits sehr oberflächlich handelt, - nur Giovannis Körper ist relevant - andererseits aber auch eine sehr starke Persönlichkeit hat und exakt weiß was sie will. 
Mit Blick auf die Rizzolis stehen dieses Mal Angela - deren Leben immer mehr zerbricht - und Frankie im Vordergrund. Letzterer bereitet sich nach wie vor auf die Prüfung zum Detective vor, wird aber von Jane noch immer nicht richtig ernst genommen. Das ändert sich zum Schluß der Episode, als Frankie dafür sorgt, dass der Täter gefasst wird. Er ist also doch ein echter Rizzoli! Bei Angela entwickelt sich vor allem die finanzielle Not soweit, dass sie in der Cafeteria des Boston Police Department anfängt, auch wenn der neue Besitzer, ein Kotzbrocken names Stanley, wohl der widerlichste Gastronom ever ist. 
Ich denke, dass man Angela über kurz oder lang als Betreiberin der Cafeteria installieren will, was sie deutlich näher an den Arbeitsalltag ihrer Kinder bringen würde.

Schwächen der dritten Folge sind besonders das Auslassen von sich bietenden Chancen. Admiral Frost hat einen kurzen Auftritt der zeigt, dass seine Karriere wichtiger ist als sein Sohn. Allerdings hätte man den Konflikt noch deutlicher ausbauen können, um Barry noch mehr Tiefe zu verleihen. Die Freundschaft die ihn und Vince Korsak verbindet kommt ebenfalls ein wenig zu kurz, da sie nur mit einer kurzen Szene aufgegriffen wird. 
Ebenfalls zu kurz geraten ist die Ausführung von Janes emotionaler Seite. Der Fall macht ihr sichtlich zu schaffen, aber sie bekommt diese Woche so wenig Screentime, dass man dies nur ansatzweise mitbekommt. Es ist aber trotzdem schön zu sehen, dass man Jane deutlich verwundbarer und somit menschlicher darstellen will. Das kommt ihrem Charakter sehr zu Gute.


Alles in allem bewegt sich auch die dritte Folge weiterhin auf gutem Niveau. Sailor Man ist sicherlich keine Highlightfolge, aber eine die (fast) alle Charaktere wachsen lässt. 

8/10