Die erste Staffel von Wilfred war wie ein surrealer Drogentrip. Der erfolglose Endzwanziger Ryan (Elijah Wood) will seinem tristen Leben ein Ende setzen und versucht sich mit einem Tablettencocktail umzubringen. Als dies nicht klappt und es an der Tür klopft, steht seine hübsche Nachbarin Jenna (Fiona Gubelmann) vor der Tür und bittet Ryan auf ihren Hund Wilfred aufzupassen. Ryan, der schon lange ein Auge auf die süße Blondine geworfen hat, willigt ein und lässt Wilfred im Garten. Als er in sein Wohnzimmer kommt sitzt der Hund auf dem Sofa und beginnt sich mit Ryan zu unterhalten. Ryan weiß nicht ob Wilfred (Jason Gann) eine drogenbasierte Halluzination oder ein realer, sprechender Hund ist. Er freundet sich mit dem "Vierbeiner" an und die beiden verbringen die Tage damit, in Ryans Keller zu kiffen und die Nachbarschaft zu verwüsten. Wilfred ist für ein ungewohntes Chaos in Ryans Leben verantwortlich, allerdings merkt dieser, dass sein Leben doch lebenswert ist.
Staffel 2 setzt einige Wochen nach Staffel 1, an deren Ende Wilfred sich vor ein Auto wirft, damit Ryan mit Jenna anbandeln kann, an. Allerdings wähnt man sich zu Beginn der ersten Folge in einem Albtraum von Ryan, der in einem fensterlosen Raum an einem Meeting teilnimmt, von dem er aber nichts mitbekommt, da alle Anwesenden scheinbar geisteskrank sind. Als Ryan aufwacht findet er sich in einem Sanatorium wieder und wird von Dr. Eddy (Robin Williams) zu seinem Traum befragt. Dr. Eddy verküdet Ryan, dass Jenna und Wilfred zu Besuch kommen um zu sehen, ob Ryans Geisteszustand sich verbessert hat. Als Jenna dann aber mit dem verletzten Wilfred auftaucht, hat sich nichts verändert. Ryan sieht immer noch einen rauchenden Mann im Hundekostüm.
Während der gesamten Episode ist man sich nie sicher, was Realität und was Einbildung ist. Ryan selbst merkt erst in den letzten 3 Minuten von Progress was wirklich Sache ist, um dann in seinen Alltag zurückzukehren und so zu tun, als wäre alles die ganze Zeit perfekt gewesen.
Der Auftakt in Staffel 2 von Wilfred ist ein gemischter. Zum einen ist es super Ryan, Jenna und Wilfred wieder zu sehen und auch die Gaststars (Robin Williams, Allison Mack, Steven Weber) passen wunderbar in die absurde Welt der FX-Serie. Diese Absurdität ist auch das was die Serie ausmacht. Wo sonst hat man einen sprechenden Hund, der ständig kifft und eine Liebesbeziehung mit einem riesigen Stoffteddy führt??? Die Tatsache, dass man fast in der gesamten Folge nicht zwischen Realität und Halluzination unterscheiden kann führt zu einigen vollkommen abstrusten Situationen. Der Moment in dem Ryan realisiert, dass Dr. Eddy eigentlich Robin Williams ist und psychologische Experimente an ihm durchführen will ist so realitätsfern, dass es eine wahre Freude ist.
Leider fehlt der ersten Folge der zweiten Staffel etwas der Humor. Abgesehen von der generellen Absurdität gibt es deutlich weniger zu lachen als noch zum Ende von Staffel 1, was sehr schade ist. Dies liegt vor allem daran, dass Ryan und Wilfred verhältnismäßig selten zusammen auf dem Bildschirm erscheinen und daher die kranken Einfälle Wilfreds nur kurzzeitig eine Rolle spielen. Dennoch macht Progress Lust auf mehr und ist aufgrund der Idee zu empfehlen.
7/10
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