Mittwoch, 1. Mai 2013

Rizzoli & Isles - 2x03 - Sailor Man

Barry Frost hat ein Problem mit seinem Vater. Frankie Rizzoli wird von seiner Schwester nicht ernst genommen. Angela Rizzoli hat kein funktionierendes Leben. Maura ist auf bedeutungslosen Sex aus und Jane zeigt eine (fast) unerwartet emotionale Seite. 

Nach Folge 2 dachte ich ja, dass der Proceduralanteil bei Rizzoli & Isles stark ansteigt und die Charaktere weniger wichtig werden. In Sailor Man geht die Entwicklung aber in die entgegengesetzte Richtung. Aber kommen wir zuerst einmal zur Story.

Es ist Fleet Week und die Stadt ist voller Matrosen auf Landgang. In einer der vielen Bostoner Bars wird ausgelassen gesoffen, gefeiert und "gehurt". Der Spaß hört allerdings auf, als eine junge Frau hinter einer Bar brutal vergewaltigt und ermordet wird. Jane und Maura, die gerade mit Angela in der Werkstatt und heftig von Giovanni, dem Mechaniker, angegraben werden, werden zum Tatort gerufen und kommen zu dem Schluß, dass der Täter ein Navy-Matrose sein muss. 

Die Ermittlungen sind dieses Mal weniger verhörlastig und es entwickelt sich eine kleine Menschenjagd, was der Abwechslung innerhalb der Serie gut tut. Natürlich ist das Täterbild keine erzählerische Offenbarung, allerdings bedient man sich nicht der Konventionen die man bei einem vergewaltigendem Serienmörder erwarten könnte.

Die Stärke der Folge liegt ganz klar in der Weiterentwicklung des Hauptcast. Det. Frost, dessen Vater Admiral bei der Navy ist, erscheint in dieser Folge dreidimensionaler als sonst.
Gleiches gilt auch für Maura, deren Privatleben, so verwerflich die Sehnsucht nach einer rein köperlichen Beziehung auch sein mag, endlich wieder beleuchtet wird. Sie wird als Girlie dargestellt, das einerseits sehr oberflächlich handelt, - nur Giovannis Körper ist relevant - andererseits aber auch eine sehr starke Persönlichkeit hat und exakt weiß was sie will. 
Mit Blick auf die Rizzolis stehen dieses Mal Angela - deren Leben immer mehr zerbricht - und Frankie im Vordergrund. Letzterer bereitet sich nach wie vor auf die Prüfung zum Detective vor, wird aber von Jane noch immer nicht richtig ernst genommen. Das ändert sich zum Schluß der Episode, als Frankie dafür sorgt, dass der Täter gefasst wird. Er ist also doch ein echter Rizzoli! Bei Angela entwickelt sich vor allem die finanzielle Not soweit, dass sie in der Cafeteria des Boston Police Department anfängt, auch wenn der neue Besitzer, ein Kotzbrocken names Stanley, wohl der widerlichste Gastronom ever ist. 
Ich denke, dass man Angela über kurz oder lang als Betreiberin der Cafeteria installieren will, was sie deutlich näher an den Arbeitsalltag ihrer Kinder bringen würde.

Schwächen der dritten Folge sind besonders das Auslassen von sich bietenden Chancen. Admiral Frost hat einen kurzen Auftritt der zeigt, dass seine Karriere wichtiger ist als sein Sohn. Allerdings hätte man den Konflikt noch deutlicher ausbauen können, um Barry noch mehr Tiefe zu verleihen. Die Freundschaft die ihn und Vince Korsak verbindet kommt ebenfalls ein wenig zu kurz, da sie nur mit einer kurzen Szene aufgegriffen wird. 
Ebenfalls zu kurz geraten ist die Ausführung von Janes emotionaler Seite. Der Fall macht ihr sichtlich zu schaffen, aber sie bekommt diese Woche so wenig Screentime, dass man dies nur ansatzweise mitbekommt. Es ist aber trotzdem schön zu sehen, dass man Jane deutlich verwundbarer und somit menschlicher darstellen will. Das kommt ihrem Charakter sehr zu Gute.


Alles in allem bewegt sich auch die dritte Folge weiterhin auf gutem Niveau. Sailor Man ist sicherlich keine Highlightfolge, aber eine die (fast) alle Charaktere wachsen lässt. 

8/10

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